Wer oder was ist Trans-Austria
Trans-Austria ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat dafür zu sorgen, dass transidente und intersexuelle Menschen und deren Angehörige besser beraten, betreut und begleitet werden, als es heute der Fall ist.
Wir wollen dafür sorgen, dass das Leben sowohl der Betroffenen, als auch deren Angehöriger etwas erleichtert wird, und niemand sich mehr mit dem “Problem” alleine gelassen fühlen muss.
Trans-Austria wird zu diesem Zweck, schwerpunktmäßig über das Bundesgebiet und den bayerischen Raum verteilt, Selbsthilfegruppen und Stammtische einrichten, wo sich transidente und intesexuelle Menschen, als auch deren Angehörige treffen, austauschen und informieren können.
Trans-Austria wird auch an Beratungszentren verweisen, in denen alle Hilfesuchenden kompetente Berautung und Hilfe bekommen.
Trans-Austria wird auch wissenschaftliche Forschungen unterstützen, die es zum Ziel haben die Behandlungsmethoden Transidenter und Intersexueller zu verbessern, neue Erkenntnisse über die Themen Transidentität und Intersexualität zu gewinnen, und solche Erkenntnisse allen damit befassten Fachleuten zur Verfügung stellen.
Finanziert wird Trans-Austria durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, und Förderungen der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und Privatpersonen.
Trans-Austria wird dabei keine Gewinne machen, sondern jeden Euro zur Erreichung der Vereinsziele verwenden.
Vereinsgebarung
Mit der Durchführung der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung für jedes Geschäftsjahr ist der/die KassierIn beauftragt. Der Kassabericht wird von diesem/dieser im Rahmen der Mitgliederversammlung präsentiert. Einblick in unsere finanzielle Gebarung können Vereinsmitglieder, bzw. Förderer auf Wunsch jederzeit schriftlich per Mail anfordern.
Mit diesen Themen sind Sie bei uns richtig:
F64 – Störungen der Geschlechtsidentität
F64.0 Transsexualismus
Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher. Es besteht der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen.
F64.1 Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen
Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben. Der Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer Korrektur besteht nicht; der Kleiderwechsel ist nicht von sexueller Erregung begleitet. Störung der Geschlechtsidentität in der Adoleszenz oder im Erwachsenenalter, nicht transsexueller Typus
Exklusive:
- Fetischistischer
- Transvestitismus ( F65.1 )
F64.2 Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters
Diese Störung zeigt sich während der frühen Kindheit, immer lange vor der Pubertät. Sie ist durch ein anhaltendes und starkes Unbehagen über das zugefallene Geschlecht gekennzeichnet, zusammen mit dem Wunsch oder der ständigen Beteuerung, zum anderen Geschlecht zu gehören. Es besteht eine andauernde Beschäftigung mit der Kleidung oder den Aktivitäten des anderen Geschlechtes und eine Ablehnung des eigenen Geschlechtes. Die Diagnose erfordert eine tief greifende Störung der normalen Geschlechtsidentität; eine bloße Knabenhaftigkeit bei Mädchen und ein mädchenhaftes Verhalten bei Jungen sind nicht ausreichend. Geschlechtsidentitätsstörungen bei Personen, welche die Pubertät erreicht haben oder gerade erreichen, sind nicht hier, sondern unter F66.- zu klassifizieren.
Exklusive:
- Ichdystone Sexualorientierung ( F66.1 )
- Sexuelle Reifungskrise ( F66.0 )
F64.8 Sonstige Störungen der Geschlechtsidentität
F64.9 Störung der Geschlechtsidentität, nicht näher bezeichnet (Störung der Geschlechtsrolle o.n.A.)
F65 – Störungen der Sexualpräferenz
Inklusive:
- Paraphilie
F65.0 Fetischismus
Gebrauch toter Objekte als Stimuli für die sexuelle Erregung und Befriedigung. Viele Fetische stellen eine Erweiterung des menschlichen Körpers dar, z.B. Kleidungsstücke oder Schuhwerk. Andere gebräuchliche Beispiele sind Gegenstände aus Gummi, Plastik oder Leder. Die Fetischobjekte haben individuell wechselnde Bedeutung. In einigen Fällen dienen sie lediglich der Verstärkung der auf üblichem Wege erreichten sexuellen Erregung (z.B. wenn der Partner ein bestimmtes Kleidungsstück tragen soll).
F65.1 Fetischistischer Transvestitismus
Zur Erreichung sexueller Erregung wird Kleidung des anderen Geschlechts getragen; damit wird der Anschein erweckt, dass es sich um eine Person des anderen Geschlechts handelt. Fetischistischer Transvestismus unterscheidet sich vom transsexuellem Transvestitismus durch die deutliche Kopplung an sexuelle Erregung und das starke Verlangen, die Kleidung nach dem eingetretenen Orgasmus und dem Nachlassen der sexuellen Erregung abzulegen. Er kann als eine frühere Phase in der Entwicklung eines Transsexualismus auftreten. (Transvestitischer Fetischismus)
F65.2 Exhibitionismus
Die wiederkehrende oder anhaltende Neigung, die eigenen Genitalien vor meist gegengeschlechtlichen Fremden in der Öffentlichkeit zu entblößen, ohne zu einem näheren Kontakt aufzufordern oder diesen zu wünschen. Meist wird das Zeigen von sexueller Erregung begleitet und im allgemeinen kommt es zu nachfolgender Masturbation.
F65.3 Voyeurismus
Wiederkehrender oder anhaltender Drang, anderen Menschen bei sexuellen Aktivitäten oder intimen Tätigkeiten, z.B. Entkleiden, zuzusehen ohne Wissen der beobachteten Person. Zumeist führt dies beim Beobachtenden zu sexueller Erregung und Masturbation.
F65.4 Pädophilie
Sexuelle Präferenz für Kinder, Jungen oder Mädchen oder Kinder beiderlei Geschlechts, die sich meist in der Vorpubertät oder in einem frühen Stadium der Pubertät befinden.
F65.5 Sadomasochismus
Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt, um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung. (Masochismus, Sadismus)
F65.6 Multiple Störungen der Sexualpräferenz
In manchen Fällen bestehen bei einer Person mehrere abnorme sexuelle Präferenzen, ohne dass eine im Vordergrund steht. Die häufigste Kombination ist Fetischismus, Transvestitismus und Sadomasochismus.
F65.8 Sonstige Störungen der Sexualpräferenz
Hier sind eine Vielzahl anderer sexueller Präferenzen und Aktivitäten zu klassifizieren wie obszöne Telefonanrufe, Pressen des eigenen Körpers an andere Menschen zur sexuellen Stimulation in Menschenansammlungen, sexuelle Handlungen an Tieren, Strangulieren und Nutzung der Anoxie zur Steigerung der sexuellen Erregung. (Frotteurismus, Nekrophilie)
F65.9 Störung der Sexualpräferenz, nicht näher bezeichnet (Sexuelle Deviation o.n.A.)
F66 – Psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung
HINWEIS: Die Richtung der sexuellen Orientierung selbst ist nicht als Störung anzusehen.
F66.0 Sexuelle Reifungskrise
Die betroffene Person leidet unter einer Unsicherheit hinsichtlich ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung, mit Ängsten oder Depressionen. Meist kommt dies bei Heranwachsenden vor, die sich hinsichtlich ihrer homo-, hetero- oder bisexuellen Orientierung nicht sicher sind; oder bei Menschen, die nach einer Zeit scheinbar stabiler sexueller Orientierung, oftmals in einer lange dauernden Beziehung, die Erfahrung machen, dass sich ihre sexuelle Orientierung ändert.
F66.1 Ichdystone Sexualorientierung
Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Ausrichtung (heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder präpubertär) ist eindeutig, aber die betroffene Person hat den Wunsch, dass diese wegen begleitender psychischer oder Verhaltensstörungen anders wäre und unterzieht sich möglicherweise einer Behandlung, um diese zu ändern.
F66.2 Sexuelle Beziehungsstörung
Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung (heterosexuell, homosexuell oder bisexuell) bereitet bei der Aufnahme oder Aufrechterhaltung einer Beziehung mit einem Sexualpartner Probleme.
F66.8 Sonstige psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung
F66.9 Psychische und Verhaltensstörung in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung, nicht näher bezeichnet
Intergeschlechtlichkeit (Intersexualität)
Intergeschlechtlich geborene Menschen werden mit körperlichen Merkmalen geboren, die medizinisch als uneindeutig gelten bzw. die nicht in das medizinische und rechtliche Konstrukt zweier abgrenzbarer Geschlechter passen, die weder als klar männlich noch als klar weiblich definierbar sind.
Menschen mit Intersexualität sind mit Merkmalen beider Geschlechter ausgestattet. Dies kann auf der chromosomalen, gonadalen, hormonellen oder anatomischen Ebene passieren und die vielfältigsten Ursachen und Auswirkungen haben. Vielen von ihnen wird und wurde bei der Geburt ein Geschlecht zugewiesen, wenn die Intersexualität diagnostiziert werden konnte. Daraufhin werden (häufig verstümmelnde) medizinische Eingriffe vorgenommen, um den Körper diesem zugewiesenen Geschlecht anzupassen und dem Kind oft der Grund verschwiegen.
Starker sozialer Druck (von Eltern, Ärzten, Lehrern etc.) wird benötigt, um das Kind dazu zu bringen, sich entsprechend diesem zugewiesenen Geschlecht zu verhalten. Dies ist bis heute die Standardprozedur in Europa und Nordamerika, wobei die Kritik zunimmt.
Im etwas besseren Fall muss sich die Person zwingend für eines der beiden Geschlechter entscheiden.
Die Möglichkeit keines der beiden Geschlechter exklusiv zu wählen ist meist nicht vorgesehen, da in organisatorischen und technischen Systemen nicht implementiert (Geburtenregister, Pass etc.) Auch die Neuregelung, dass zum Zeitpunkt der Geburt kein Geschlechtseintrag erfolgt, ist rechtlich nicht haltbar.
Sachverständige benutzen unterschiedliche Definitionen von „intersex“ – das einzige was feststeht, ist, dass es keine Grenze für die körperlichen Variationen gibt, mit denen Menschen geboren werden.
Medizinische Definitionen von „intersex“ machen die Abweichung von der Geschlechtsnorm zum Gegenstand medizinischer Sorge, wodurch die Angleichung an eines von zwei Standardgeschlechtern als „Behandlung“ einer „Pathologie“ erscheint. Dies ist offensichtlich an Definitionen wie „Jungen und Mädchen mit DSD“ (DSD: disorders of sex development, Störungen in der Geschlechtsentwicklung), wie sie auf der Consensus Conference 2005 gefunden wurde.
Ein medizinisch behandlungsbedürftiger Notfall ist dies für die Betroffenen selbst nur im Ausnahmefall. Ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko ist überwiegend nicht nachweisbar. Vielmehr besteht allenfalls ein gesellschaftlicher Druck zur „Normalität“. Unter diesen Druck werden intersexuell geborene Kinder in Deutschland routinemäßig medizinischen Behandlungen unterworfen, die als Folter oder unmenschliche oder erniedrigende Behandlung einzustufen sind.
Auch Jugendliche oder Erwachsene, bei denen später im Leben Intersex-Variationen festgestellt werden, können solchen Behandlungen ausgesetzt sein. Die medizinischen Behandlungen bestehen in der Regel aus zwei Elementen, die auf der Zuweisung des in der Regel weiblichen Geschlechts bei der Geburt beruhen:
Dem Kind werden die Gonaden entnommen, die u.a. für die Produktion der Sexualhormone verantwortlich sind, und seine äußeren Geschlechtsteile werden operativ verändert.
Die Entnahme der Gonaden führt zur Unfruchtbarkeit und zu einem schweren Hormonmangel, der in früher Kindheit in der Regel unbehandelt bleibt und später lebenslang mit Hormonpräparaten ausgeglichen werden muss, die für andere Zwecke, somit nicht für diesen Personenkreis gedacht sind. Hieraus ergeben sich schwere physische und psychische Nebeneffekte.
Die operative Feminisierung des Körpers erfolgt oft durch Beschneidung der Klitoris unter Verlust der erotischen Empfindsamkeit, sowie durch operative Herstellung einer künstlichen Vagina, die dann durch traumatisierende und schmerzhafte regelmäßige Dehnung für die spätere Penetration vorbereitet wird.
Dabei werden die Betroffenen oder ihre Sorgeberechtigten häufig völlig unzureichend informiert, insbesondere nicht darüber, dass diese Misshandlungen in der Regel medizinisch gar nicht erforderlich sind. Diese Behandlungsweise erzeugt schwere physische und psychische Leiden, die für das medizinische Personal vorhersehbar sind, so dass von einem vorsätzlichen Handeln auszugehen ist. Die Zufügung dieser Leiden basiert auf dem Diskriminierungsgrund Geschlecht, da sie den Betroffenen nur aufgrund der Nonkonformität ihrer Körper und Identitäten mit der vorherrschenden Geschlechternorm drohen.
[Schattenbericht Lucie Veith]